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Die Geburt meiner Homepage, oder: Wie gegenseitige Inspiration Kraft entfaltet

Nun ist meine Webseite www.mbklearning.net schon seit einigen Wochen online, die Statistiken zeigen erste Besucher an und ich blicke langsam durch sämtliche Funktionen, inklusive Blog. Und in diesem Artikel möchte ich einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung dieser Homepage werfen.

Dieser Entstehungsprozess ist die Geschichte einer Begegnung, die zu einem lebendigen Austausch und dann zu einer Kooperation wurde, aus der Neues entstanden ist und hoffentlich noch entstehen wird. Es geht um meine Begegnung mit Michael Wolf, dem ich die graphische Übersetzung meiner Ideen für diese Webseite verdanke.

Michael beschreibt sich selber (www.grundgang.de) als „Unternehmens-Streetworker“, Designer, Berater, Mitgestalter, und noch einiges mehr und ist, so wie ich, jemand, der von seiner Vielseitigkeit geradezu überwältigt wird. Für mich und dieses gemeinsame Projekt war er vor allem der Mitgestalter, der meine Impulse aufgenommen, interpretiert, ergänzt und als stimmiges Bild dargestellt hat.

Der Mensch wird am Du zum Ich (Martin Buber)

Meine erste Begegnung mit Michael geht ca. 3 Jahre zurück, als wir beide noch interne Personalentwickler in jeweils einem mittelständischen Unternehmen waren. Auf einer Veranstaltung der IHK Nürnberg stellte er, gemeinsam mit seinen damaligen Kollegen Katharina Daniels und Paul Habbel, in einem Workshop ein ehrgeiziges Projekt des Kulturwandels in einer Organisation vor. Der Leitsatz „Wie ein Unternehmen seine Seele entdeckt“ in der Ausschreibung beeindruckte mich sehr, war ich doch damals auch mit vollem Herzblut in einem Projekt der Führungskräfteentwicklung bei meinem Arbeitgeber dabei, an gemeinsamen organisationalen Werten und Visionen zu arbeiten.   Nach diesem Workshop beneidete ich Michael und seine Kollegen für die Energie, die zwischen ihnen und für ihr Projekt zu fließen schien. Nach dem Workshop tauschten wir unsere Kontakte und blieben seitdem gelegentlich im Gespräch über unsere jeweiligen Vorhaben und Projekte als Personalentwickler. So erfuhr ich einige Zeit später, dass Michael sein Unternehmen verlassen hatte und meldete mich bei ihm Anfang dieses Jahres, als ich den gleichen Schritt wagte und nach 18 Jahren meinen Arbeitgeber verließ und beschloss, von nun an als Freiberuflerin Organisationen zu begleiten.

Die "Lockdown-Blase" als Ort der Begegnung

An dieser Stelle mache ich eine Klammer auf, um ein kleines Plädoyer auf die Chancen der Coronakrise und der darauffolgenden „Zwangsdigitalisierung“ zu halten. Michael und ich hatten schon länger vor, uns zu treffen und über unsere beruflichen Erfahrungen und eventuelle Kooperationsmöglichkeiten zu sprechen, hatten jedoch lange Zeit keinen für beide passenden Termin gefunden. Irgendwann Anfang des Jahres fassten wir den 19. März als möglichen Termin ins Auge. Frühstück in Nürnberg, möglichst in der Nähe vom Hauptbahnhof, um 11 Uhr. Der Termin, da er mit einer Anreise verbunden war, wurde mit einem Anschlusstermin kombiniert, damit der Tag möglichst effizient gestaltet werden würde… So wie es vor der Pandemie üblich war…

Ich weiß nicht, was aus diesem Treffen entstanden wäre, bin mir aber ziemlich sicher, dass die meiste Zeit und Aufmerksamkeit für die Suche eines Lokals und eines Sitzplatzes, die Bestellung des Frühstücks und den Blick auf die Uhr aufgewendet worden wäre, um ja nichts zu verpassen. Wie viel Energie und Raum wäre noch für einen authentischen Austausch übriggeblieben? Dieses Treffen fand aber in der Art nicht statt, denn wenige Tage vor dem vereinbarten Termin änderte der Lockdown sämtliche Pläne und Routinen. Wir verabredeten uns einige Zeit später an dem Ort, der für uns wie viele andere inzwischen zum zweiten zu Hause, Büro, Fitnessstudio und guten Stammlokal geworden war: Zoom.

Ich habe die Zeit des Lockdowns wie ein Vakuum von Raum und Zeit erlebt, gleichzeitig langsam und ungewöhnlich schnell, einen Platz für neue Interessen und Kontakte aber auch für Reflektion und Achtsamkeit. Ent- und Beschleunigung zugleich. Diese außergewöhnliche Zeit hat die Chancen für Begegnungen vervielfacht und intensiver gemacht. Wir alle waren mit neuen Situationen und Herausforderungen konfrontiert, mussten uns in dem einen oder anderen Bereich neu erfinden, und dabei war der Austausch mit Gleichgesinnten von großem Wert. Allein das Bewusstsein, dass Andere sich die gleichen Fragen stellten und mit der gleichen Unsicherheit zu tun hatten, ließ die Ungewissheit und die Ängste dieser Tage erträglicher erscheinen. Während die wirtschaftliche Globalisierung einen Riesenschlag erfahren hat, ist die Globalisierung des Menschlichen in dieser Zeit der starken Gefühle erst zum Blühen gekommen.

In diesem fruchtbaren Umfeld, in dem immer neue Diskurse entstehen und sich im Netz verbreiten, entwickelten sich die Themen und Gespräche, die mein neues berufliches Dasein geprägt haben. Hier nahm die Idee meiner Webseite Form an. Die Terminfindung mit Michael gestaltete sich online leichter und es wurden nicht nur mehrere Treffen, sondern auch der zeitliche Rahmen wurde im Eifer des Gesprächs oft um Einiges überschritten.

Die Geburt einer Webseite

Ohne eine feste Agenda rollten die relevanten Themen auf uns zu und das Ergebnis war gegenseitige Inspiration, ein Geben und Nehmen, Impulse, die uns beide in unseren Vorhaben weitergebracht haben. Unsere gemeinsame Basis ist, wie ich finde, Idealismus gepaart mit Pragmatismus und einer gesunden Dosis Ungeduld. Es ergab sich wie von selbst, dass die Arbeit an der Entstehung meiner Homepage eine gemeinsame wurde.

Die Fragen, die mich in Bezug auf meine Webseite beschäftigten, fanden in der Auseinandersetzung mit Michael nach und nach ihre Antworten und in meinem Kopf nahm dieses Projekt Gestalt an, zumindest als Idee. Der Schritt, der mir noch fehlte, war die konkrete Visualisierung dieser Idee. Um es mit Michaels Worte zu beschreiben, ging es an dieser Stelle darum, - wenn das Gespenst vor einem steht, dass man sich online präsentieren will - die Fragen zu beantworten: „Wie mach ich das? welche Inhalte? Was macht mich aus? Was will ich unterstützen, mit welchem Sinn und Ziel, für wen? … Und wie kann es einfach durchs schrittweise Tun entstehen? Wie kann das Gespenst ein kleines heiteres mit viel sinnstiftender Energie werden?

Man kann es als Coaching mit einem graphischen Ergebnis beschreiben, und dabei ergänzten wir uns in dieser Arbeit perfekt in dem Sinne, dass Michael aus meinen vielen Ideen und Intuitionen diejenigen herauspickte, die mich und mein Vorhaben am besten charakterisieren und diese dann in Graphik, Farbe und Form übersetzte. So entstand das Grundgerüst meiner Homepage und nach einem für Michael arbeitsintensiven Wochenende bekam ich von meinem online Anbieter eine e-Mail, die mich zu meiner neuen Homepage beglückwünschte! Und als ich reinschaute hatte ich das Gefühl, dass diese Seite genau MICH und mein Vorhaben darstellte. Alles war stimmig, klar, und es war für mich eine einfache Übung, dieses Grundgerüst noch zu ergänzen und zu MEINER Homepage zu machen, in der ich mich wirklich zu Hause fühle. Die Lösung, die wir für Realisierung der Webseite gewählt haben, erlaubt mir, selbständig Änderungen und Ergänzungen zu machen, was meinem Tatendrang und meiner Ungeduld sehr entgegen kommt. Weiterhin betrachten Michael und ich mein Auftritt im Netz als ein gemeinsames Projekt und haben beide ein Auge auf die Wirkung und Stimmigkeit von neuen Inhalten. Erste Feedbacks von gemeinsamen Bekannten bestätigten uns, dass das Projektergebnis zeigt, wie wir dabei „in unserer Kraft waren“. Wie auch immer sich das ausdrückt, wenn die Beziehungsebene stimmt und die Bereitschaft da ist, sich auf einen Prozess einzulassen, entsteht daraus eine große kreative Energie. Wenn man außerdem den in unserer Gesellschaft leider vorherrschenden Konkurrenzgedanken beiseite  lässt und stattdessen auf die besonderen Kompetenzen von jedem Einzelnen schaut, schafft man Synergien, die Neues und Besonderes entstehen lassen. Es ist ein gutes Gefühl, gemeinsam in die gleiche Richtung und doch jede/r aus dem eigenen Blickwinkel zu schauen. Und es ist ein gutes Gefühl, den Fokus von dem individuellen finanziellen Vorteil auf die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns und die Wertschätzung des jeweils anderen zu verschieben, mit seinem Wissen und Können, mit der Einzigartigkeit, die jede/r von uns besitzt und in der Zusammenarbeit mehr als die Summe seiner Teile ist.

 

Die Entstehung meiner Homepage betrachte ich wie ein gut gelungenes Pilotprojekt, das die Idee von Organisationsberatung, die Michael und ich gemeinsam haben, zeigt. Wer mehr zum Thema erfahren möchte, kann uns gerne über die Kommentare zu dem Blog erreichen oder uns einzeln kontaktieren unter mail@mbklearning.net und mail@grundgang.de .

Wir freuen uns immer auf Feedback, Fragen, Impulse und Begegnungen mit interessanten Menschen!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Martin (Freitag, 28 August 2020 17:21)

    Eine sehr gelungene Arbeit von euch beiden! Das ganze ging, als Mann der Homepage Eignerin betrachtet, auf einmal sehr schnell.

  • #2

    Silvia Inglis (Samstag, 29 August 2020 08:02)

    Ich bin absolut begeistert. Man spürt die positive Energie und den Tatendrang Dinge zu bewegen. Es entsteht das Bedürfnis, umgehend mehr erfahren zu wollen.